ully buri
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Wir sitzen an der Isar und genießen die erste Frühlingssonne. Hier treffen wir Ully Buri in entspannter Atmosphäre. Sie strahlt selbst viel Wärme aus. Wir fragen sie nach ihrer ersten Begegnung mit Kunst. Der Wunsch zu malen hat lange in ihr geschlummert. Weil ihre Schwester besser zeichnen kann als sie, traut Ully Buri es sich lange nicht zu, kreativ zu arbeiten. Vielleicht stand sie sich selbst im Weg. Mitte Zwanzig überwindet sie ihre Zweifel und beginnt Gegenstände, Gebäude und Porträts zu zeichnen. Sie nimmt Malunterricht und übt verschiedene Techniken, vom Stilleben bis zu Aktzeichnungen. Die Lehrerin bestärkt sie und erkennt ihr Talent. Auf der einen Seite, ihre Art Farbe ins Bild zu bringen - großzügig, expressiv, emotional - und auf der anderen Seite die filigranen Aquarellzeichnungen. Sie kann beides. Mit der Zeit entdeckt sie ihre Vorliebe für Farben und kommt an dem Punkt an, der bis heute ihre Malerei bestimmt: "Farbe war schon immer sehr wichtig in meinem Leben. Ich liebe das Leidenschaftliche, das Expressive." Die ideologische Nähe zu Jackson Pollock verwundert da nicht. "Malen ist ein Seelenzustand. Malerei ist Selbsterfahrung. Jeder gute Künstler malt, was er ist." Jackson Pollock ist für Ully Buri ein Vorbild. Auch in der Persönlichkeit Frida Kahlos findet sie sich wieder. Frida Kahlo ist eine starke Frau, die leidenschaftlich liebt und viele Höhen und Tiefen durchlebt. Mit ihr kann sie sich identifizieren.

Ich habe schon immer gerne mit den Händen gearbeitet

Ihre erste Ausstellung findet in der Toskana statt. Dort trifft sie zwei ältere italienische Maler, die vor ihren Bildern stehen und begeistert sind. Diese Begeisterung und der Erfolg der Ausstellung motiviert und bekräftigt sie, ihre anfänglichen Selbstzweifel zu überwinden. Sie will nicht mehr jedem gefallen und akzeptiert andere Meinungen. Geschmäcker sind verschieden. Mit den Händen zu arbeiten, etwas zu schaffen, ist ihr wichtig. Ully Buri experimentiert mit verschiedenen Materialien wie Holzschnipseln, Papier und den unterschiedlichsten Fundstücken. Als Basis bevorzugt sie Acryl auf Leinwand, auch wenn die Brillanz der Farben nicht mit Ölfarbe vergleichbar ist: "Acryl trocknet schnell und lässt sich gut weiterverarbeiten".

Ich bin ein sinnlicher Mensch

Um kreativ arbeiten zu können braucht Ully Buri Stille und Musik. Die Natur hilft ihr abzuschalten vom Alltag. Der jazzige Sound von Miles Davis inspiriert sie: "Ich brauche einen freien Kopf zum Malen." Sie will sich einlassen auf ein Bild, etwas geben von ihren Gedanken und Gefühlen: "Ich bin ein sinnlicher Mensch. Wenn ich male, dann vergesse ich das, was um mich herum passiert." Die Künstlerin setzt sich intensiv mit ihren Stimmungen auseinander. "Meine besten Bilder mit den brillantesten Farben male ich, wenn es mir richtig schlecht geht."Liebe" heißt eines dieser Bilder. Es ist in einer Nacht mit sehr viel Emotionen und sehr viel Tränen entstanden. Sie leidet "schaftlich" und genießt. Wieder lässt sie sich ein mit allen Sinnen. "Erst, wenn Kunst mit Herz und Seele gemacht ist, kommt etwas Gutes dabei heraus."

"Ein Künstler sollte auf seine innere Stimme hören, sich nicht an äußeren Konventionen ausrichten." Immer wieder betont Ully Buri wie wichtig es ihr ist, in sich hinein zu spüren, sich auszuprobieren. Alles muss offen sein. Für sie ist alles offen. Auch ihre Träume schränkt sie nicht ein. Wo sie sich in der Zukunft sieht? Sie lacht ihr warmes Lachen: "Im MoMa in New York!"

Foto von Ully Buri